Bandit Rano

Rano, der vorlaute Lebenskünstler

"Sprache"
´Gedanken´
Handlung

Aussehen
Rano hat eine eher unscheinbare Statur, das hat nicht einmal etwas damit zu tun, dass er die Wochen vor der Kolonie bei Wasser und Brot in einer Zelle verbracht hatte. Das war schon immer so. Er ist etwa 1,75 groß, hat rabenschwarzes Haar, das er gerne eher kurz hält, einen 3-Tage-Bart und dunkelgrüne Augen. Ansonsten gibt es über seine Erscheinung nicht viel zu sagen, außer dass er meistens ein breites Grinsen mit sich herum trägt. Ein lebensfroher Mensch durch und durch...

Physis
Rano war noch nie der kräftigste, das wäre in seinem Beruf auch eher ein Hindernis als ein Vorteil gewesen. Das heißt aber nicht, dass er keine Bedrohung darstellt. Wie man sich vielleicht denken kann, hat er flinke Füße, ist behände und reaktionsschnell. Wenn er in Form ist, legt er auch eine beachtliche Ausdauer bei körperlicher Anstrengung an den Tag. Wer sich nicht erwischen lassen will, muss eben hier und da mal weit laufen.

Charakter
Theoretisch besäße Rano das Wissen und die Fähigkeit, ein netter Typ zu sein. Was ihm hier und da jedoch fehlt, ist das Talent, zu erkennen, wann ein dummer Spruch angebracht ist, und wann nicht. Er pöbelt gerne, lässt sich nicht gerne etwas befehlen und ist durchaus stolz auf seine eigene Schlagfertigkeit in Gesprächen. Eines wird er jedoch vermutlich nie tun: Sich verbiegen, um zu gefallen. Wenn man ihn nicht besser kennt, mag es einen zwar überraschen, aber Rano ist ein ausgesprochen loyaler Typ gegenüber denen, die sich seine Freundschaft verdienen. Es gab schon den einen oder anderen Kerl außerhalb der Kolonie, für den wäre der Tagedieb durchs Feuer gegangen.

Ausrüstung
- leichte Banditenrüstung
Die gängige leichte Banditenrüstung, ideal, um sich leise fortbewegen zu können.

- Kurzschwert
Ein Kurzschwert von guter Qualität. Milou war die Vorbesitzerin.

- Dolch
Ein einfacher Dolch, bei geplanten Diebeszügen die einzige Waffe, die er mit sich trägt.

Geschichte
"Khorinis ist eine schöne Stadt für jemanden wie mich. Es gibt ein verruchtes Hafenviertel, in dem die Miliz sich nicht gerne blicken lässt, wenn es nicht gerade darum geht, eine Hure zu besuchen. Und es gibt ein reiches Oberviertel, in dem man nach Herzenslust Menschen um ihre Habe erleichtern kann, die sowieso mehr haben, als sie je ausgeben können. Nur erwischen lassen darf man sich nicht, und wenn doch, dann die Beine in die Hand nehmen und einige Tage in der Kanalisation verschwinden. Das war lange mein Leben. Ich hatte nicht viel zu sagen in der Diebesgilde, war nie eine wirklich große Nummer, die in der ganzen Stadt gesucht wurde. Aber das wollte ich auch nie. Was ich stahl, stahl ich von den Reichen und gab es den Armen...also mir. Und ich blieb auch mein Leben lang arm, denn jedes Goldstück, jeder Kelch, jeder Teller, den ich auf meinen nächtlichen Touren erbeutete, wurde schnell wieder ausgegeben. Ehrliche Arbeit lag mir schon immer fern, ich schätze das wurde mir in die Wiege gelegt. Mutter erzählte ungern von meinem Vater, aber den wenigen Gesprächen, die wir über ihn führten war zu entnehmen, dass er ein ziemlicher Bandit gewesen sein muss. Er blieb auch nicht lange, als er erfahren hat, dass Mutter mit seinem Kind schwanger war. Ich kann ihn da heute durchaus verstehen. Und wenn ich mal nicht auf Diebeszug war und auch keinen Grund hatte, unterzutauchen? Dann konnte man mich damals meist in einer Kneipe finden. Wortgefechte austragen, hier und da mal eine gepflegte Schlägerei, Wein verzehren und Frauen Märchengeschichten von meinen großen Heldentaten erzählen. Aber, wie es meistens so ist, geht so ein Leben nur eine Zeit lang gut. Ironischerweise war es keines meiner Vergehen gegen das Gesetz, das mich in die Kolonie brachte. Zumindest nicht direkt. Natürlich kannten mich die Milizen, so groß ist Khorinis nun auch wieder nicht. Aber ich war ihnen eben nie den Aufwand wert, ernsthaft nach mit zu suchen. Nein, auch wenn das Urteil letzen Endes etwas anderes behauptet, ich wurde nicht wegen Diebstahl in die Kolonie verfrachtet. Vielmehr war es eine übertriebene Reaktion in Folge einer kleinen Frechheit meinerseits. Es war eigentlich ein ganz normaler Abend in der Taverne des Havenviertels. Ich trank meinen Wein, führte tiefgehende Gespräche über den weiblichen Vorbau und andere hochgradig intellektuelle Themen, alles wie immer. Doch an jenem Abend beschloss der Sprössling eines reichen Handelsmanns, der gerade die Stadt besuchte, in der Kneipe mit seinem Wohlstand zu prahlen. Während die meisten anderen Gäste seine abfälligen Bemerkungen ignorierten, konnte ich es mir nicht verkneifen, ihm Kontra zu geben. Wie ich ihn genau beleidigte ist dabei nicht von großer Bedeutung, ich erinnere mich selbst nur noch dunkel, jedenfalls hatte es wohl in irgendeiner Form mit der Größe seines Schwertes zu tun. Kurzum, der gekränkte junge Mann stürmte wutentbrannt aus der Kneipe und geradewegs zu seinem Vater. Reiche Händler sind in Khorinis schon immer mächtige Leute gewesen. Für die Stadt ist der Handel mit dem Kontinent immerhin die einfachste und lukrativste Möglichkeit, den Wohlstand zu wahren. Vor allem, wenn die Bauern mal wieder streiken. Dementsprechend groß war auch der Einfluss von dem Kerl, dessen Sohn nun alles dafür tun würde, um es mir heimzuzahlen. Und so geriet alles ins Rollen. Der Sohn sprach mit dem Vater, der Vater mit der Miliz, der ein oder andere Geldsack wurde zugeschoben. Ehe ich es mir versah, wurde ich vom kleinen Fisch aus der Diebesgilde zu einem gesuchten Schwerverbrecher und war kurz darauf kein freier Mann mehr. Dann dauerte es noch zwei Wochen, die ich in einer Zelle fristete, bis man mich wegen Diebstahls in die Kolonie warf."

Fähigkeiten
Schleichen
Natürlich kann Rano schleichen. Ziemlich gut sogar, immerhin hatte er seinen Lebensunterhalt damit verdient, sich in fremder Leute Häuser zu schleichen, Sachen zu nehmen und wieder heraus zu schleichen. Und wenn das Tagewerk von einem verlangt, dass man viel in der Gegend herum schleicht, führt das irgendwann dazu, dass man gut schleichen kann. Das verlernt man dann auch nicht so schnell wieder.

Schlösser knacken
Zugegeben, hier mag er mangels Übung etwas eingerostet sein. Rano hat allerdings geschickte Finger, und mit einer kleinen Auffrischung dürfte er schnell wieder ganz gut mit einem Dietrich umgehen können. Sein Spezialgebiet liegt allerdings nach wie vor bei der Schleicherei.


Taschendiebstahl
Es war noch nie sein Spezialgebiet, aus den Taschen fremder Menschen zu stehlen, während sie abgelenkt waren. Klar, ein zwei Mal hatte er es sicher mal versucht und es war ihm vielleicht sogar gelungen, aber nichts übertraf für ihn den Nervenkitzel, den man nachts im Haus eines reichen Schnösels bekam, den man während er sanft schlummerte um seine Habe erleichterte.

Schwertkampf
Rano war noch nie ein großer Kämpfer gewesen, aber die Waffe seiner Wahl war in der Zeit vor der Kolonie ein Dolch. Klein, leicht an Gewicht, einfach zu verstecken und im Notfall konnte man damit schnell und effektiv handeln. Gott sei Dank war es in seiner Laufbahn als Dieb nie zu einem solchen Notfall gekommen. Mit einem Schwert kann er nicht besonders gut umgehen und stellt in einer direkten Konfrontation eine denkbar geringe Gefahr dar.

Bogenschießen
Es war nicht oft der Fall, dass Rano eine Zeit lang die Stadt verlassen musste, weil sein Gesicht auf Steckbriefen im Handwerksviertel ausgehängt war. Genau genommen nur zwei oder drei Mal. Dann konnte sich Rano aber guten Gewissens in einer kleinen, etwas abgelegenen Jägerhütte aufhalten, mit deren Besitzer er sich gut verstand. Eben jener Jägersmann war es auch, der ihm das ein oder andere mit dem Bogen zeigte. Etwas eingerostet ist er heute sicherlich noch, aber mit etwas Übung dürfte wieder ein brauchbarer Schütze aus ihm werden.